Praxisbericht

Wie digitales Monitoring der Wasseraufbereitung mehr Zeit für die Pflege bringt

Sicherheit und Zeitersparnis durch Automatisierung

Beitrag teilen

Der Alltag einer Pflegekraft in der Dialyse besteht aus einer Vielzahl von Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Die Herausforderungen, die damit verbunden sind, wurden bei der 31. Dialysefachtagung in Erfurt anschaulich von Jennifer Hempel beschrieben. Sie ist Pflegedienstleiterin am MVZ Diaverum in Erkelenz und teilte in Erfurt mit einem interessierten Publikum die Bandbreite ihrer Tätigkeiten.

Frau Hempel beschrieb das abwechslungsreiche Aufgabenspektrum in der Pflege und hat eine Sache klar hervorgehoben: im Fokus stehen die Patienten, deren optimale Versorgung und Betreuung. In der Beschreibung der Pflegetätigkeiten betonte Jennifer Hempel neben den vielen patientennahen Aufgaben auch die für die optimale Behandlung nicht minder wichtigen, allerdings eher technischen und damit patientenfernen Pflichten (Abb. 1).

Dazu gehört u. a. die Überwachung der Wasseraufbereitung. Das bei der Dialyse verwendete Wasser muss demnach klare Qualitätsstandards (gemäß ISO 23500) erfüllen, so dass auch hier die Patientensicherheit gewährleistet wird und Komplikationen vermieden werden. Neben regelmäßigen mikrobiellen Überprüfungen der Wasserqualität müssen dazu Parameter wie die Wasserhärte, der Chlorgehalt und die Leitfähigkeit des Wassers überwacht werden. Außerdem werden funktionelle Werte der Umkehrosmose, dem zentralen „Herz“ der Dialysewasseraufbereitung, aufgenommen.

Im Fokus stehen die Patienten, deren optimale Versorgung und Betreuung.

Abb. 1 Aufgaben der Dialysefachkraft im beruflichen Alltag, hierzu gehört die Überwachung der Wasseraufbereitung in der Dialyseeinheit

Abb. 2 Im SMART DIALYSIS ® System werden relevante Daten automatisiert erfasst und zentral zusammengefasst.

Gab es bis vor wenigen Jahren oft Dialysetechniker, die sich der technischen Überwachung annahmen, zeigt sich immer öfter, dass diese Tätigkeiten in den Bereich der Pflegekräfte übergegangen sind.

Welche Möglichkeiten gibt es nun die Pfege dahingehend zu unterstützen, dass möglichst viel der kostbaren Zeit tatsächlich für die Versorgung der Patienten verwendet werden kann?

Digitalisierung darf nicht überfordern, sondern muss wie ein guter Freund zur Seite stehen.

Eine der Antworten auf diese Frage lautet: Digitalisierung. Dabei ist es wichtig, dass es sich um eine Digitalisierung handelt, die nicht überfordert.

Datenerfassung mit SMART DIALYSIS ®

Damit dies gelingt, ist im ersten Schritt eine umfassende Erfassung aller relevanten Daten notwendig. Dies sollte im Hintergrund geschehen, ohne dass die Pflegekraft eingreifen muss.

Das SMART DIALYSIS ® System der GreenTec Dialysis GmbH erfüllt diese Anforderung. Hier werden mit Hilfe von geeigneten Sensoren neben den Systemdaten der Umkehrosmose auch Parameter zur Vor  ltration (z. B. Wasserenthärtung und permanente Chlorüberwachung) sowie Alarme von optional aufgestellten Wassermeldern erfasst und an einem zentralen Ort zusammengeführt.

SMART DIALYSIS ® schlägt die Brücke zwischen der technischen Ebene und der Benutzer-Ebene (Abb. 2). Informationen (z. B. Meldungen und Alarme), die relevant für den ordnungsgemäßen Ablauf der Dialysebehandlung sind, werden per E-Mail an die verantwortlichen Personen im Dialysezentrum weitergeleitet. So kann entsprechend schnell gehandelt werden.

Gleichzeitig wird der Betriebszustand der Installation komfortabel über ein Ampelsystem angezeigt: eine zentrale Alarmleuchte, die außerhalb des Technikraums angebracht ist, zeigt auf einen Blick, ob alles im grünen Bereich ist – oder eben nicht.

GreenTec Performance System (GPS)

Hand in Hand mit SMART DIALYSIS ® geht das GreenTec Performance System (GPS). Bei GPS handelt es sich um ein online verfügbares Monitoring-Tool, welches sowohl über jeden Browser, als auch via Smartphone und Tablet aufrufbar ist. Es sorgt dafür, dass die Menge an Daten, die von SMART DIALYSIS ® bereitgestellt wird, durch intelligente Analysen zu einer für den Anwender, hier die Pflegekraft in der Dialyse, sinnvollen Datenbewertung aufbereitet wird.

Die Startseite des GPS (Abb. 3) vermittelt auf einen Blick, ob sich Technik und Hygiene der Dialysewasseraufbereitung innerhalb der strengen Vorgaben bewegen. Die visualisierten Trends liefern zudem einen aussagekräftigen Blick in die Zukunft und geben Hinweise, ob gegebenenfalls präventiv Maßnahmen ergriffen werden sollten. Besteht konkreter Handlungsbedarf, so werden auch hier anstehende Alarme und Meldungen angezeigt. Dies geschieht synchron zu den oben erwähnten automatisch versandten E-Mails und der Ampel außerhalb des Technikraums. Auf diese Weise werden die für die Technik verantwortlichen Personen im Dialysezentrum umfassend informiert, ob ein Gang zum Osmoseraum notwendig wird, z. B. um Salz für die Wasserenthärtung nachzufüllen. Ein in der Dialyseüberwachung aufgestelltes Tablet vermittelt den Pflegekräften das gute Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben und vermeidet unnötige Besuche im Technikraum (Abb. 4).

Abb. 3 Das Dashboard des GreenTec Perfomance System gibt einen Überblick über die wichtigsten Parameter der Wasseraufbereitung, erlaubt aber auch einen detaillierten Blick auf Echtzeit-Parameter.

Abb. 4 Dashboards des GreenTec Perfomance System (GPS) auf einem Tablet

Die Datenerfassung im GPS bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich: sie erlaubt, jederzeit ein Tagesprotokoll über einen frei zu definierenden Zeitraum zu generieren und für die interne Dokumentation zu verwenden (Abb. 5). Diese Art der Automatisierung entspricht der notwendigen Überwachung gemäß ISO 23500 und hilft Frau Hempel, die Vorgaben des von Diaverum implementierten und auf der entsprechenden Norm (ISO 23500) basierenden Qualitätsmanagements zu erfüllen. Die Daten, die im Tagesprotokoll erfasst werden, unterliegen einer integrierten Bewertung, so dass man auf einen Blick erkennt, ob alle vorgegebenen Grenzwerte eingehalten werden.

Die Zeit, die bislang für die Protokollführung, das Ablesen von Zählern oder das Messen von Wasserhärte / Chlorgehalt im Technikraum investiert wurde, kommt nun der direkten Patientenversorgung zugute. Ein Aspekt, der in Erfurt nur am Rande erwähnt wurde, welcher aber dennoch nicht zu vernachlässigen ist: Mit Hilfe der unterschiedlichen Datenvisualisierung und der Möglichkeit, verschiedene Datenquellen im GPS miteinander zu korrelieren, werden Optimierungspotentiale sichtbar gemacht, die in direkter Konsequenz zur Einsparung wichtiger Ressourcen wie Strom und Wasser führen. Nicht überraschend ist deshalb, dass GPS so ausgelegt ist, dass auch die von SMART DIALYSIS ® bereitgestellten Daten der Sektorenvernetzung zukünftig integriert werden. Mit SMART DIALYSIS ® geht die Digitalisierung nämlich weit über die Wasseraufbereitung hinaus. Hier werden neben der Medizintechnik auch Photovoltaik zur grünen Eigenstromerzeugung und Prozesswärme, die aus regenerativen Quellen in den Dialysebetrieb eingespeist wird, erfasst und optimiert (siehe Vortrag Christian Rohde, gleiche Session).

Die Digitalisierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Effizienzsteigerung und Verbesserung der Pflege in Dialysezentren. Das Fazit von Frau Hempel lautete deshalb auch klar:

Jede gewonnene Minute ist eine Minute mehr am Patientenbett.

Abb. 5 Mit einem Klick auf den Menüpunkt “Berichte” (oben rechts) werden die vom GreenTec Performance System (GPS) automatisch erstellten Tagesprotokolle des Zentrums gelistet. Das Tagesprotokoll (siehe unten) gibt aufgeschlüsselt alle Daten in einer tabellarischen Übersicht aus.

Sie betrifft dieses Thema?

Sie möchten Ihr Dialysezentrum nachhaltiger aufstellen und so Betriebskosten reduzieren? Melden Sie sich bei mir.

Christian Rohde
Sales & Project Management / Partner
Nach oben blättern
Wir sind Mitglied und unterstützen Startup Verband e.V. DGAHD e.V. Industriekuratorium Deutsche Gesellschaft für Neprologie Flying Health leaders for climate action nafasi